Zuhause Kartoffeln selbst anbauen: So einfach funktioniert es mit einem Plastiksack

Es gibt viele Gründe im eigenen Zuhause zu gärtnern. Die Landwirtschaft betreibt sehr häufig Monokultur, das heißt, dass eine einzige Nutzpflanzenart auf großen Feldern dicht aneinandergereiht angebaut wird und das über mehrere Jahre hinweg. Sie sind zwar leichter zu pflegen und zu ernten aber auch anfälliger für Krankheiten. Dies erfordert einen hohen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, welche das Bienensterben mit verursachen. Dabei ist es ganz einfach, ein paar Pflanzen wie zum Beispiel Kartoffeln im eigenen Zuhause anzubauen. Dazu brauchst du nicht einmal einen Garten. Selbst der bekannte Koch Jamie Oliver pflanzte Kartoffeln in einem Sack, da er so platzsparend gärtnern konnte. Beginnen kannst du mit dem einsetzen der Kartoffeln von Frühling bis Frühsommer. Das tolle daran ist, wer eine Kartoffelknolle als Keimling einpflanzt, kann zwischen ein und zwei Kilogramm Kartoffeln ernten! Dazu braucht es nur etwa 3 bis 4 Monate Zeit und regelmäßig Wasser. So wirst du ganz einfach mit einem Plastiksack zu Hause Kartoffeln selbst anbauen können

ZUM PFLANZEN BRAUCHST DU:

  • Kartoffeln
  • einen Plastiksack
  • geeignete Erde
  • eine Eierschachtel

Wenn du noch ältere, schrumpelige Kartoffeln hast, die nicht mehr appetitlich aussehen, kannst du diese verwenden. Schneller geht es, wenn die Kartoffeln bereits keimen. Mit mit Kartoffeln aus dem Supermarkt, die noch nicht gekeimt sind, dauert es etwas länger.

UND SO GEHTS:

Wähle eine Kartoffelsorte, die du gerne isst und bewahre die keimende Knolle gut auf. Am besten wird sie dunkel und trocken gelagert, zum Beispiel in einem Eierkarton. In dieser Zeit werden die Kartoffeln anfangen zu keimen. Nimm den Plastiksack zur Hand und steche mit einer Gabel viele kleine Löcher in den Boden. Dadurch kann das Gießwasser oder Regenwasser gut abfließen und es entsteht keine Staunässe, denn das mögen die Pflanzen überhaupt nicht. Anschließend krempelst du den Rand des Plastikbeutels hinunter. Die Seiten des Beutels sollten ca. 20 cm hoch sein. Die kleinen Kartoffelkeimlinge haben so die Möglichkeit genügend Sonnenlicht zu bekommen. Der Plastiksack wächst dabei später mit der Pflanze mit. Jetzt wird Erde in den Sack eingefüllt. Das ist eine Mischung aus Mutterboden, Lehm und Kompost jeweils zu einem Drittel. Solche Mischungen sind fertig im Handel erhältlich.

PFLANZEN UND PFLEGEN

Setze die kleine Knolle etwa 5 bis 7 cm tief in die Erde in die Mitte des Plastiksacks ein. Der Trieb sollte dabei möglichst gerade nach oben ausgerichtet sein. Benutzt du einen ausreichend großen Plastiksack kannst du mehrere Kartoffeln nebeneinander einsetzen. Lasse zwischen den Pflanzen etwa 10 cm platz. Gieße nun mit ein paar Liter Wasser an, damit sich die Erde setzt und die Knolle besseren Kontakt zur Erde bekommt.

Die Kartoffel an sich mag einen warmen und sonnigen Standort. Je sonniger der Standort, desto mehr Ertrag kannst du erwarten. Gieße sie einmal in der Woche entweder am Morgen oder am Abend. Wenn es mehrere Tage besonders heiß ist, gieße alle drei Tage. Das Kontrollieren der Feuchtigkeit geht ganz einfach:

Stecke einen Finger etwa 4 cm tief in die Erde. Ist die untere Erdschicht feucht, brauchst du nicht zu gießen. Achte darauf, dass es nicht zu feucht wird, denn die Wurzeln der Kartoffel können sonst faulen und die Pflanze könnte sterben. Beachtest du die einfachen Regeln, wirst du schon nach kurzer Zeit sehen, wie deine Kartoffelpflanze wächst! Ist sie etwa 15 bis 20 cm hoch, fülle etwas Erde nach, sodass noch ein paar Blätter hervorschauen. Wenn die Kartoffelpflanze etwa 30 cm hoch ist, wird wieder Erde nachgefüllt und die Seiten des Sacks aufgerollt. Das gibt der Pflanze ausreichenden halt. Achte darauf, dass die Blätter genügend Licht abbekommen und nicht im Schatten des Plastiksacks sind.

Im Sommer wird deine Kartoffelpflanze blühen. Beginnt sie anschließend zu welken, kann die Kartoffelernte beginnen! Grabe sie mit deinen Händen aus und staune, was du geschafft hast. Die Erde kannst du für das nächste Mal wiederverwenden. Du kannst anstatt eines Plastiksacks auch einen Jutebeutel oder einen Reissack verwenden. Diese sind bereits luft- und wasserdurchlässig. Ebenso besteht die Möglichkeit, in einem 45 Liter großen Sack mit Pflanzenerde anzubauen. In dem Fall musst du etwas Erde entfernen, damit genug Platz für die Pflanze vorhanden ist. Die Erde muss etwas aufgelockert und alle Erdklumpen zerdrückt werden. Viel Spaß beim Gärtnern!